Inspektor Higgins und das Testbild

GondelGestern schweben wir in einer Gondel über die Themse. Wenn ich das Wort Themse höre, dann muss ich unweigerlich an Inspector Higgins denken und an Gwenda Milton, die tot aus der Themse gefischt wurde. Was wie ein Unfall aussah, entpuppte sich als Mord, sie war nicht ertrunken, sie wurde erwürgt. Sie war die Schwester von Arthur Milton, dem sogenannten „Hexer“. Dieser hatte einige Gauner dazu gezwungen, sich umzubringen, darum wurde er aus England ausgewiesen und lebte fortan in Australien. Der Mord an Gwenda rief Scotland Yard auf den Plan, allen voran Inspektor Higgins, aber auch besagten „Hexer“, der den Mord an seiner Schwester nicht ungesühnt lassen wollte. Hach was war das spannend! Ich durfte das damals gucken, nicht 1964, da war ich erst fünf, aber Ende der 60er Jahre gab es eine Wiederholung und meine Eltern waren aus und ich durfte den „Spätfilm“ gucken, wie das damals noch hieß. Ich war nicht alleine, meine Großeltern waren unten in der Wohnung (in der ich jetzt wohne) und so fühlte ich mich recht gut aufgehoben und erwartete mit Spannung den Film.

Gefesselt saß ich vor der Flimmkiste, die damals noch eine echte Flimmerkiste war, und starrte gebannt auf den Film, ich konnte weder hinschauen noch wegschauen, das weiß ich heute noch, es war einfach zu spannend und zu gruselig. Und als er zu Ende war, traute ich mich nicht, den Fernseher auszuschalten, ich blieb einfach sitzen, starr vor Furcht und in Erwartung des Hexers, bis das Testbild kam und dann das Rauschen und dann meine Großmutter, die mich aus meiner Angststarre errettete.

Nein, es war sicherlich kein Film für ein Kind, aber es war ein großartiges Gefühl, auch das weiß ich heute noch. Es war der Beginn meiner Liebe zu Krimis und es war nicht das letzte Mal, dass ich das Testbild sah und meine Oma mich erretten musste, aber ich wollte unbedingt weitere Spätfilme sehen und ich war gefesselt von der Spannung.

Inspektor Higgins und das Testbild
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