Mitbewohnerseelen

Derzeit habe ich mit meinem alten Vater viel um die Ohren. Alt werden ist nix für Feiglinge, das sage ich Euch. Aber das wisst Ihr ja selbst. Vater war immer der, der alles machte, alles bestimmte, für alles sorgte und jeden Tag mindestens 20 Kilometer mit dem Rad fuhr, JEDEN TAG, und Marathon lief, und ein Haus baute, nahezu im Alleingang, und… Meister Hämmerlein. Ich erzählte es bereits. Aktiv bis in die Haarspitzen und wenn man was von ihm wollte, musste man hinter ihm her rennen, die Zeitfenster waren knapp bemessen, die man für das eigene Anliegen hatte… und schon war er wieder weg.

Und jetzt ist er immer da. Und zudem schwer gestürzt, und hadert damit, dass er nicht mehr kann, was er immer konnte, und vergesslich wird, dramatisch vergesslicher, alt werden ist für ihn kein Prozess, es ist eine Zumutung. Er hat sich früher immer über die aufgeregt, die damit in seinen Augen offensichtlich Schwierigkeiten hatten. Er hat damit keine Schwierigkeiten, er lehnt es einfach ab. Dass das keine Lösung ist, bemerkt er nicht, er hadert, und macht uns damit auch das Leben schwer. Oskar in der Mülltonne, so nennen wir Töchter ihn unter uns, und es stimmt irgendwie, klappernd kommt er urplötzlich zum Vorschein und meckert los 😡

Wir können es ihm schwer recht machen, manche Dinge entscheiden wir einfach, weil es anders nicht geht, schließlich muss ich mit ihm hier in seinem alten Elternhaus leben und gewisse Sachen kann ich nicht selbst regeln und er kann es gar nicht mehr. Und einfach ablehnen ist nicht die Lösung.

So ist es zuweilen sehr anstrengend für mich und dann bin ich erschöpft. Das war gestern der Fall und so nahm eine liebe Freundin mir meinen Hund ab für über Nacht, damit ich einfach mal ausschlafen kann. Ich habe mich sehr gefreut. Saß erleichtert in meinem Wohnzimmer und…

Mitbewohnerseelen…schon vermisste ich Askan, meine Hundeseele, meinen flauschigen Mitbewohner, der des Nachts immer neben meinem Bett liegt, leise vor sich hinschnorchelt und mich in den Schlaf grummelt 🥰 mein Piesie. Als er winzigst war, da hörte sich der Name Askan so groß an, viel zu groß für diesen kleine Flauschie, so nannte ich ihn Piesiepuh Puhwieduh, er war ein richtiges Knübbelchen, und daraus wurde dann Piesie und dabei ist es geblieben. Mein Piesie.

MitbewohnerseelenDas mit den Namen ist sowieso so eine Sache, mit der Zeit kürzt man sie ja immer ab. Mein letzter Hund, der kleine Miii, der hieß eigentlich Max. Natürlich nannten wir ihn sehr schnell Mäxchen. Daraus wurde Mäxi. Daraus dann Muxi, Muxepuxe, dann Mixi. Und irgendwann einfach Miii.

So ist das mit den Tierseelen, die einen begleiten, jedenfalls bei mir. Ich kann einfach nicht ohne Hund. Als Miii gestorben ist, er wurde ganz alt, da dachte ich, nein, nun ist genug, jetzt kümmerst du dich mal nur um dich selbst… keine Verantwortung mehr… lange hat es nicht gehalten. Dann kam Piesie. Also natürlich rufe ich ihn Askan, ich will ihn ja nicht auf der Hundewiese blamieren 😉 aber wenn wir alleine sind, wenn er seinen Kopf auf meine Knie legt, dann ist er mein Piesie. Und ich vermisse ihn, den Piesie. Aber heute kommt er zurück. Er ist so ein freundlicher Hund. Ich sage es Euch, natürlich ist es möglich, ohne Hund zu leben, aber irgendwie ergibt das keinen Sinn 😜

Und das war mein kleines Mixepixe Miii Männlein:

MitbewohnerseelenMitbewohnerseelenEr liebte Gras und die Sonne. Er kam aus Spanien. Dort fand man ihn auf der Straße. Und dann kam er hierhin und war mein Seelchen. Glaubt mir, ohne Hund geht gar nicht…

😉

 

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