Markus Söder und die Goldkonfirmation

Markus Söder und die GoldkonfirmationDa steht sie, die alte Frau, und versucht, mit ihrer neuen Kamera klarzukommen. Das ist so ein Streetview-Dings, wo man das Display umklappen kann, eine Vlogging-Kamera ohne Sucher. Weil Sucher ist für mich „schäle Üttes“, wie das hier heißt, eh blöd, weil da seh’ ich nix. Und Sehen ist für Fotografie quasi unabdingbar. Ohne sehen keine Aufnahme. Ich habe gute Aufnahmen hinbekommen, auch wenn ich auf dem Foto, was übrigens mein Wandersmann heimlich von mir angefertigt hat, etwas planlos aussehe.

Zugegeben, ich war da planlos. Hat eine Weile gedauert, bis ich begriffen habe, was ich einstellen muss, bis die Kamera das tut, was ich will, dass sie tut 😉

Sie tat’s, aber ich muss noch üben. Es soll ein goldener Oktober werden, dann wird ja noch Zeit genug sein, schöne Fotos zu machen.

Auf dem Bild ganz oben war ich… rechnerechne… 53, ach Leute, wie die Zeit vergeht 😲 da lag der Krebs… rechnerechne… 3 Jahre hinter mir, jetzt liegt er 12 Jahre hinter mir, möge er für immer da bleiben, aber es ist alles gefühlt unglaublich, was man so erlebt, oder?

Gestern ging es noch weiter zurück in die Vergangenheit, ich hatte Goldkonfirmation. Und das Ereignis liegt, wie das bei Goldjubiläen so ist, 50 Jahre zurück. Ich traf meine Freundin aus der Kinderzeit wieder, mit der ich über die Felder lief, im Gras lag, die Wolken beobachtete und wir malten uns gemeinsam aus, was wir machen werden, wenn wir groß sind. Sie hat ihren Traumberuf direkt gefunden, sie ist mit Leib und Seele Krankenschwester gewesen, ich bin ein paar Umwege gegangen, bis ich Programmiererin lernte und in der EDV landete, wie das damals noch hieß. Der Kampf Mensch gegen Maschine, das war mein Ding 😉

Heute kämpfe ich mit der Kamera, aber das wird werden, das kleine Ding ist gut, leicht, ich kapiere immer mehr, übenübenüben, so heißt es, und irgendwann gucke ich nicht mehr so planlos und muss lange überlegen, wie ich da was mache. Schnappschüsse sind derzeit noch nicht möglich, will ich damit sagen.

Danach waren wir essen, nach der Goldkonfirmation, mein Wandersmann und ich. Bei einem Koreaner. Gangnam Style. Wirklich. Hieß so. Es war ein neues Restaurant, mit neuer Technik, am Tisch so Teile mit 4 Buttons, wo man draufdrücken musste, je nachdem was man wollte. Call, order, pay und nochwas, habe ich aber vergessen. Dann erschien mitten im Saal auf einem Display die Tischnummer. Es war egal, was man wie oft drückte, es hatte immer die gleichen zwei Wirkungen: die Zahl erschien für einige Sekunden auf dem Display und es kam keiner.

Wir hatten ausgesprochen gute Laune und uns grämte darum nichts, im Gegenteil, je öfter ich drückte und unsere Tischnummer erschien und niemand kam, desto mehr mussten wir lachen. Irgendwie war das urkomisch, alles modern und neu, aber nichts funktioniert wirklich. Und dann fiel jemandem auf, dass wir vor einem leeren Tisch saßen und nur lachten, dann kam jemand und entschuldigte sich wortreich, dann ging es aber recht flott weiter. Das Essen jedenfalls war köstlich. Leider wurde es immer wieder von Feueralarm unterbrochen, der einen Höllenlärm verbreitete. Danach wurde es dann immer wieder zugig und kalt. Und das kam so: zu dem Konzept des neuen Restaurants gehört es nämlich, dass man sein Fleisch auch selbst am Tisch braten kann. Leider können das nicht alle, d.h. sie lassen das Fett zu heiß werden, was dann anfängt zu qualmen, der Qualm steigt an die Decke und… richtig, der Feuermelder geht los. Höllenlärm. Die Decken zu hoch, um an die Dinger ranzukommen, also Tür auf und Durchzug, was es ungemütlich kalt machte. Ging aber auch vorbei. Dachten wir. Bis es wieder und wieder passierte, immer in anderen Teilen des Restaurants.

Als das dritte Mal der Alarm losging, konnten wir uns kaum halten vor Lachen 😆 das hatten wir wirklich noch nie erlebt. Beschwingt fuhren wir nach Hause, wie gesagt, das Essen war köstlich. Dort ließen wir noch die Vergangenheit Revue passieren und gingen ins Bett.

Und ich träumte. Ich war jung und liebte Markus Söder, der auch jung war und der mich ebenfalls liebte. Wir waren in einem weißen gemütlichen und schönen Badezimmer, es war meins, und hatten Sex. Ich schwöre, so war der Traum! Als ich am Morgen meinem Wandersmann davon erzählte, hat der sich vor Lachen beinahe an seinem Kaffee verschluckt. Essen sei der Sex des Alters, meinte er. Vielleicht wolle der Traum mir ja auch nur sagen, wir hatten Spaß und es hat geschmeckt. Psychologen haben zuweilen schräge Gedanken…

Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur verrückt.

😉

Markus Söder und die Goldkonfirmation
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